Schnellzuglokomotive 18 478


 

Lokomotivdaten

Bezeichnungen und Eigentümer:

1918-1925: S 3/6 "3673" (KBayStB)

1925-1949: 18 478 (DRB)

1949-1959: 18 478 (DB)

1959-1966: 18 478 (Privateigentum [Serge Lory], Lindau)

1966-1981: 18 478 (Privateigentum [Serge Lory], Frauenfeld in der SBB Remise)

1981-1992: 18 478 (Privateigentum [Christoph Oswald], Frauenfeld in der SBB Remise)

1992-1993: 18 478 (Privateigentum [Alby Glatt], Frauenfeld in der SBB Remise)

seit 1993: 18 478 (BEM - Bayerisches Eisenbahnmuseum e.V., Nördlingen)

seit 2009: 90 80 0018 478-2 D-BYB (BEM, Nummer im nationalen Fahrzeugregister)

Hersteller:

J.A. Maffei (München), Baujahr: 1918, Fabriknummer: 4536

Verzeichnis der eingebauten Kessel:

1918-1928: J.A. Maffei (München), Baujahr: 1918, Fabriknummer: 4536

(seit 01.08.1918, neu mit Lok S 3/6 "3673")

1928-1932: J.A. Maffei (München), Baujahr: 1918, Fabriknummer: 4530

(seit 17.07.1928, von Lok S 3/6 "3667")

1932-1939: J.A. Maffei (München), Baujahr: 1917, Fabriknummer: 4510

(seit 26.07.1932, von Lok 18 477)

1939-1944: J.A. Maffei (München), Baujahr: 1917, Fabriknummer: 4520

(seit 20.03.1939, von Lok 18 463)

1944-1946: J.A. Maffei (München), Baujahr: 1918, Fabriknummer: 4536

(seit 05.09.1944, von Lok 18 466)

1946-1953: J.A. Maffei (München), Baujahr: 1918, Fabriknummer: 4518

(seit 19.02.1946, von Lok 18 469)

seit 1953: J.A. Maffei (München), Baujahr: 1917, Fabriknummer: 4520

(seit 17.04.1953, von Lok 18 477)

Verzeichnis der gekuppelten Tender:

seit 19xx: J.A. Maffei (München), Baujahr: 1918, Fabriknummer: 4536

(Typ bay 2`2`T26,2, seit ?, von Lok S 3/6 "3646")

 

Lebenslauf

Ablieferung:

29.07.1918

Endabnahme:

01.08.1918

Stationierungen und Untersuchungen:

Bw München I: 01.08.1918 - 15.05.1927

 

Bw München Hbf: 15.05.1927 - 13.01.1932     

 

Bw Augsburg: 20.02.1932 - 15.06.1934

 

Bw München Hbf: 16.06.1934 - 26.06.1941

 

Bw Augsburg: 27.06.1941 - 16.02.1943

 

Bw Lindau: 17.02.1943 - 24.01.1944

 

Bw Augsburg: 25.01.1944 - 12.07.1949

 

Bw Neu Ulm: 13.07.1949 - 07.05.1950

 

Bw Augsburg: 08.05.1950 - 08.02.1955

 

Bw Lindau: 09.02.1955 - 24.03.1955

 

Bw Augsburg: 25.03.1955 - 09.11.1955

 

Bw Lindau: 10.11.1955 - 18.02.1957

 

Bw Augsburg: 08.04.1957 - 04.06.1958

 

Bw Ulm: 05.06.1958 - 14.07.1960

 

 

   

z-Stellung:

13.04.1959

Ausmusterung:

14.07.1960 (Bw Ulm)

 

Aktueller Status

Stand:

September 2023

Eigentümer:

BEM - Bayerisches Eisenbahnmuseum e.V.

Standort:

86720 Nördlingen (im ehemaligen Bw, Am Hohen Weg 6)

Zustand / Status:

Betriebsfähige und vollständig erhaltene Museumslokomotive in gepflegtem Zustand (betriebsfähig von 1996 bis 2004, von 2010 bis 2014 und seit 2017). Die zukünftige Erhaltung der Lok kann als gesichert gelten.

Bemerkungen:

Die Lok ist mit dem Tender der ehemaligen S 3/6 "3646" gekuppelt.

Die Lok wurde nach ihrer Ausmusterung am 14.Juli 1960 von dem schweizerischen Ingenieur Serge Lory erworben und am 5.Oktober 1966 nach Frauenfeld in die Schweiz überführt. Nach seinem Tod wechselte die Lok noch zweimal den Eigentümer, bis sie 1993 nach einer Versteigerung in den Bestand des BEM - Bayerisches Eisenbahnmuseum e.V. gelangte. Am 17. Dezember 1993 wurde die Lok von Samstagern nach Nördlingen überführt und dort bis zum Mai 1994 zunächst optisch aufgearbeitet. Pünktlich zum 25jährigen Vereinsjubiläum des BEM wurde die S 3/6 in Nördlingen den Mitgliedern und der Öffentlichkeit präsentiert. Im April 1995 wurde mit der technischen Hauptuntersuchung zur Inbetriebnahme begonnen und bereits nach zehn Monaten wurde die Lok am 16.März 1996 erstmals seit 37 Jahren wieder unter Dampf gesetzt. Am 10.April 1996 wurden die Arbeiten mit der erfolgreichen Abnahme abgeschlossen. Alle Arbeiten bis auf die Instandsetzung des Tenders (diese erfolgte in Meiningen) wurden in Nördlingen durchgeführt. Zum Abschluß der Arbeiten wurde die Lok mit einer laubgrünen Lackierung versehen. Am 26.März 1996 erfolgte die erste Probefahrt, bereits am 29.April die erste offizielle Sonderfahrt und vom 16. bis 27.Mai 1996 bespannte die Lok zusammen mit der 01 066 den Zug der "Märklin-Deutschland-Tour". Vom 15. bis 17.Oktober 1999 nahm die Lok unter Dampf an der Jubiläumsveranstaltung "100 Jahre Verkehrsmuseum Nürnberg" auf dem Gelände des Rangierbahnhof Nürnberg teil. Anschließend wurde die Lok wegen Undichtigkeiten in der Feuerbüchse aus dem Betrieb genommen. Die Reparatur mit anschließender Kesseluntersuchung wurde am 16.Juli 2000 erfolgreich abgeschlossen. Von August 2000 bis Februar 2003 trug die Lok eine königsblaue Lackierung, welche auf Initiative des Modelbahnherstellers Märklin aufgebracht wurde. Vom 14. bis 16. Juni 2002 nahm die Lok am "Festival der Eisenbahn" in Nürnberg teil und wurde unter Dampf im Bw Nürnberg-Gostenhof ausgestellt und bei der Lokparade vorgeführt. Anläßlich des Jubiläums "75 Jahre Luxuszug Rheingold" wurde die königsblaue Lackierung im Februar 2003 durch eine dem Rheingoldzug entsprechende Lackierung (Farbgebung creme/violett) ersetzt. Diese Phantasielackierung trug die Lok bis in den August 2003 und erhielt danach (ab Mitte August 2003) wieder die ursprüngliche (dunkelgrüne) Länderbahnlackierung. Die neue dunkelgrüne Lackierung wurde am 23. August 2003 anläßlich der Feriendampftage in Nördlingen dem Publikum präsentiert. Die Einsatzfristen der Lok liefen am 10. April 2004 ab und die Lok wurde zunächst in Nördlingen geschützt abgestellt. Nach intensiver Vorbereitung konnte im Sommer 2009 mit den Arbeiten zur Wiederinbetriebnahme begonnen werden. Ziel war, die Lok im Eisenbahn-Jubiläumsjahr 2010 wieder unter Dampf zeigen zu können. In den darauf folgenden Monaten leistete das meist junge Team etwa 2500 Arbeitsstunden an Fahrwerk und Kessel der 92 Jahre alten Maschine, um alle nötigen Reparaturen termingerecht abschließen zu können. Unter anderem musste die gesamte Verkleidung des Stehkessels entfernt, schadhafte Stehbolzen gewechselt und neue Heiz- und Rauchrohre in den Kessel eingebaut werden. Nach den Arbeiten wurde der Kessel am 3.Juni 2010 zum ersten Mal nach sechs Jahren wieder unter Dampf gesetzt. Wiederrum wurde die Hauptuntersuchung vom BEM komplett in Eigenregie am Standort Nördlingen durchgeführt. Die Untersuchung des Fahrwerks wurde mit Abnahmedatum 18.August 2010 abgeschlossen. Ende Mai 2014 lief die Kesselfrist der Lok ab, ab diesem Zeitpunkt wurde die Lok wieder nur rollfähig im Museum in Nördlingen abgestellt. Zum Auftakt des 100jährigen Geburtstags der Lokomotive wurde die S 3/6 nach der Befundung des Kessels zu Beginn des Jahres 2016 nach Meiningen überführt. Dort erhielt sie neue Radreifen und kehrte im Frühjahr 2017 nach Nördlingen zurück. Nach der Erledigung unzähliger weiterer Arbeiten wurde die Lok im Rahmen eines Festaktes am 23.August 2017 feierlich wieder in Betrieb genommen. Die Lok nahm im Mai 2018 an der Plandampf- und Fotozugveranstaltung des BEM rund um Nördlingen teil, außerdem wurde sie 2018 aus Anlaß ihres einhundertsten "Geburtsjahres" zu verschiedenen Sonderfahrten eingesetzt, um Lokomotiven der gleichen Baureihe zu besuchen. Anläßlich der Märklin-Tage über das Wochenende 14. und 15.September 2019 führte die Lok Sonderzüge ab Göppingen über die Geislinger Steige (mit Schubunterstützung durch die 44 546). Die Lok wurde Anfang September 2021 vor dem Sonderzug der IGE-Erlebnisreisen aus Anlaß 25+1 Jahre Eisenbahn-Romantik Reisen auf den Abschnitten Augsburg - Nürnberg und Nürnberg - Neuenmarkt-Wirsberg eingesetzt. Am Wochenende 16. und 17.September 2023 wurde die Lok zusammen mit weiteren Fahrzeugen anläßlich der Märklin-Tage im Bf Göppingen ausgestellt. Bei den Sonderfahrten über die Geislinger Steige zeigten sich Probleme am rechten inneren Treibstangenlager. Unter größter Vorsicht und mit den notwendigen Vorkehrungen (Ausbau der betroffenen Lagerschale und behelfsmäßiges Glätten) wurde die Lok wieder zurück nach Nördlingen überführt. Am 15.Oktober wurden unter besonderer Vorsicht die inneren Treibstangen ausgebaut, es galt die verschiedenen Bauteile wie die betroffenen Stangen oder die Kropfachse nicht zu beschädigen.   

Untersuchungen als Museumsfahrzeug:

MNLX 10.04.1996, MNLX 18.08.2010, MNLX 18.08.2017

 

Quellennachweise

Quellen in Printmedien:

RuS 5/1972(5,B), EA 3/1990(159), em 2/1993(26ff,B), EK 2/1994(13), LR 2/1994(41f,B), em 4/1994(11,B), EK 6/1994(32ff,B), EK 10/1994(32f), EKAsp 1/1994(197), DS 6/1994(69), LRS 158/1995(102), em 11/1995(11), em 2/1996(10), EJ 3/1996(17ff,B), LM 3/1996(120,B), DS 4/1996(38,B), LM 4/1996(8ff,B), em 5/1996(8,B), EK 5/1996(56ff,B), LR 6/1996(31,B), EJ 7/1996(18f,B), EK 7/1996(29,B), em 7/1996(17ff,B), LR 7/1996(28,B), EK 9/1996(18,B), em 4/1997(21), LR 10/1999(39f), EK 7/2000(28), EK 9/2000(23), LM 9/2000(8), em 10/2000(12,B), EK 11/2000(28,B), LRS 3/2001(69,B), EK 6/2001(34,B), LRS 3/2002(50f,B), EK 8/2002(26), DS 2/2003(107), EK 3/2003(27), LM 4/2003(22,B), LM 7/2003(21,B), EK 10/2003(24), em 10/2003(11,B), EK 11/2003(28,B), LM 11/2003(21), EK 2/2004(24), EK 5/2004(75ff,B), em 5/2004(12,B), EJ 6/2004(46,B), LR 11/2004(35,B), BEx 1/2005(72), LRS-HistTfzge 01/2008(8), EK 6/2009(60,B), EK 8/2009(26,B), EK 5/2010(38ff,B), EK 7/2010(31,B), LM 12/2013(21,B), em 4/2014(21,B), EK 7/2014(27,B), LM 7/2014(22,B), EK 2/2015(24), EK 11/2017(44ff,B), EK 7/2018(60ff,B), LR 10/2017(8ff,B), EK 11/2021(42ff,B), LR 11/2021(34,B), EK 8/2023(24,B)

Andreas Braun: Bayerische S 3/6 - Die berühmte süddeutsche Vierzylinder-Verbundlok. Bahn-Baureihen 6 (GeraNova Zeitschriftenverlag, München 1996), S.43ff

Andreas Braun: "Die Fahrzeuge des Bayerischen Eisenbahnmuseums - Ein Führer durch die Sammlung" (Andreas Braun Verlag, München 1999, ISBN 3-925120-16-5)

Holger Graf, Andreas Braun und Carsten Wohlfahrt: Faszination Eisenbahn erleben - Geschichte und Fahrzeuge des Bayerischen Eisenbahnmuseums (Druckerei und Verlag Steinmeier GmbH & Co KG, Deiningen 2018)

Holger Graf, Andreas Braun und Carsten Wohlfahrt: 50 Jahre Bayerisches Eisenbahnmuseum (Druckerei und Verlag Steinmeier GmbH & Co KG, Deiningen 2019)

Quellen im Internet:

Informationen zur 18 478 auf der Internetseite des Bayerischen Eisenbahnmuseums

Informationen zur 18 478 auf der Internetseite "Revisionsdaten.de" 

Das Lokportrait zur 18 478 als Film von Jan Heyden auf dem Internet-Videoportal YouTube

Weitere Bilder:

 

Erstellt am 20.10.2013, letzte Änderung am 24.02.2024

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